Schritt für Schritt zur digitalen Barrierefreiheit
Digitale Barrierefreiheit bietet für Unternehmen viele Chancen: Zum Beispiel mehr Kunden, bessere Auffindbarkeit und Steigerung der Produktivität durch ein besseres Nutzungserlebnis. Aber wie können Unternehmen vorgehen, um digitale Barrierefreiheit erfolgreich umzusetzen?
Schritt 1: Verständnis schaffen
Digitale Barrierefreiheit in Unternehmen beginnt damit, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen, worum es geht. Dazu braucht es Informationsveranstaltungen für alle und spezielle Schulungen für diejenigen, die digitale Inhalte erstellen und pflegen. Diese Personen müssen die Regeln, wie die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) und lokale Gesetze wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Deutschland, kennen.
Schritt 2: Eine Unternehmensstrategie festlegen
Damit digitale Barrierefreiheit erfolgreich und dauerhaft im Unternehmen umgesetzt werden kann, muss das Thema in die Unternehmensstrategie und -kultur aufgenommen werden. Von Anfang an sollten klare Ziele formuliert und Verantwortlichkeiten festgelegt werden. Bestimmte Personen sollten als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für das Team benannt werden und die geplanten Maßnahmen zur Barrierefreiheit überwachen und umsetzen.
Schritt 3: Den Status Quo überprüfen und analysieren
Aktuelle digitale Inhalte (Webseiten, mobile Apps, Dokumente) müssen zunächst auf Barrierefreiheit getestet werden. Um Barrieren zu erkennen, können zum Beispiel automatisierte Tools genutzt oder Beratung von externen Expertinnen und Experten in Anspruch genommen werden.
Aus dem aktuellen Stand heraus ergibt sich eine Umsetzungsstrategie und Vorgehen für die Erreichung der digitalen Barrierefreiheit.
Schritt 4: Umsetzung und Entwicklung nach festgelegten Regeln
Beim Design und bei der technologischen Entwicklung sollten von Anfang an die Regeln für barrierefreies Design beachtet werden. Das bedeutet zum Beispiel:
- Klare und einfache Navigation
- Textalternativen für Bilder und Videos
- Gute Kontraste
- Tastaturzugänglichkeit
- Ermöglichung von Assistenzsystemen
Alle neuen digitalen Inhalte müssen den WCAG-Richtlinien entsprechen. Um sicherzustellen, dass die Inhalte wirklich für alle leicht zugänglich sind, sollten sie von Menschen mit Beeinträchtigungen getestet werden.
Schritt 5: Ständige Verbesserung und regelmäßige Überprüfung
Auch nachdem die digitale Barrierefreiheit erfolgreich umgesetzt wurde, sollte weiterhin Feedback von Nutzerinnen und Nutzern mit Beeinträchtigungen eingeholt werden – Verbesserungen basieren auf diesem Feedback.
Zudem können automatisierte Tools und manuelle Prüfungen genutzt werden, um bestehende Anwendungen regelmäßig zu testen. So kann die digitale Barrierefreiheit auch zukünftig sichergestellt werden.
Schritt 6: Kommunikation und Transparenz
Unternehmen sollten extern klar und transparent über die eigenen Barrierefreiheitsbemühungen informieren und Kontaktmöglichkeiten für Feedback und Unterstützung bereitstellen.
In der internen Kommunikation sollten Kontaktinformationen und die wesentlichen Informationen rund um die digitale Barrierefreiheit jederzeit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich sein. Alle Personen im Unternehmen sollten regelmäßig über den aktuellen Status informiert werden.
Fazit
Durch eine systematische Vorgehensweise können Unternehmen sicherstellen, dass ihre digitalen Inhalte zukünftig allen Menschen zugänglich sind. Dies erfüllt nicht nur rechtliche Anforderungen, sondern sorgt auch insgesamt für eine bessere Nutzererfahrung.
Auch wenn am Anfang vielleicht nicht alles perfekt ist, sollten alle das große Ziel im Blick behalten: dass alle Menschen ohne Einschränkungen am alltäglichen Leben teilnehmen können.