Spätestens seit der Corona-Pandemie gehören Home-Office, Videokonferenzen, und damit ein enorm gestiegener Datentransfer zur täglichen Arbeitsroutine. Ob gewollt, oder nicht: Die Digitalisierung, mobiles Arbeiten ist mitten in der Gesellschaft angekommen. Doch was heißt das für unsere Klimabilanzen? Grüne IT und Software liegen im Trend, denn sie zeigen Lösungen auf. Unsere Green Innovation Managerin, Stephanie Kamp, gibt interessante Einblicke dazu in einem Beitrag des rbb inforadios vom 04.02.2022 um 8:35 Uhr:
Digitalisierung gleich nachhaltig, oder?
Digitalisierung ist ein richtiger Schritt Richtung Nachhaltigkeit – das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie CO2-frei daherkommt. Ganz im Gegenteil: laut Digitalverband Bitkom verbrauchen die Server und Rechenzentren hinter den Online-Diensten allein in Deutschland mehr als 15 Terawattstunden Strom. Ein massiver CO2-Fußabdruck in dem also durchaus großes Potenzial zur Verbesserung steckt. Grund genug, um auch die Digitalisierung nachhaltiger zu gestalten, z.B. durch eine Versorgung der rund 60.000 Rechenzentren in Deutschland durch Ökostrom. Natürlich spielt auch die Hardware eine entscheidende Rolle. Durch die Produktion, Neuanschaffung aber auch durch den bewussten Umgang mit den Geräten ließe sich der Energieverbrauch maßgeblich beeinflussen.
Verglichen mit dem Autofahren ist das Versenden einer E-Mail gleich 60 Meter Autofahrt.
Stephanie Kamp, Green Innovation Managerin
Green Software Design setzt an den Wurzeln an
60 Meter Autofahrt pro E-Mail – das hätten sicher die wenigsten vermutet. Bedenkt man dann noch, dass in Deutschland täglich rund 1 Milliarde E-Mails verschickt werden, gewinnt diese Zahl sogar noch mehr an Gewicht. Neben Hardware und Betrieb gibt es außerdem noch einen weiteren entscheidenden Punkt: die Software. Denn nur was die Software fordert, muss die Hardware leisten. Und dort setzt Syngenio AG mit Green Software Design an. Mit Green Software Design werden Anwendungen von Beginn an mit Blick auf den Ressourcenverbrauch gestaltet. So entstehen klimafreundliche Lösungen bis hin zu klimaneutraler Software.
Alleine in Deutschland gibt es über 900.000 Softwareentwickler:innen. Eine enorme Zahl – wenn alle ihre Programme klimaneutral oder CO2-sparender schrieben, würden die Endprodukte in der Folge deutlich klimafreundlicher produziert werden. Bisher lag der Fokus von Green IT meist auf der Hardware und deren Betrieb. Die Erfolge in diesen Bereichen sind beeindruckend, die Potenziale inzwischen aber oft weitgehend ausgereizt. Jetzt rückt die nachhaltige Software-Entwicklung selbst in den Mittelpunkt. Denn effizientere Software verbraucht von vornherein weniger Ressourcen. Und das ist gut für die Nachhaltigkeitsbilanz.
Den ganzen Beitrag des rbb Inforadios vom 04.02.2022 können Sie sich hier anhören: