Digitale Barrierefreiheit Teil 1: Was Sie grundsätzlich darüber wissen sollten

Der erste Teil der Blogserie zum Thema digitale Barrierefreiheit.

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass alle Menschen das Internet und digitale Geräte nutzen können, auch wenn sie eine Behinderung haben. Das umfasst Webseiten, Apps, elektronische Dokumente und andere digitale Angebote.

Digitale Produkte müssen also so gestaltet und entwickelt werden, dass jeder sie benutzen kann. Das ist besonders wichtig für Menschen mit Beeinträchtigungen. Dazu gehören Menschen, die schlecht sehen oder hören können, Menschen mit körperlichen Einschränkungen und Menschen mit Lernschwierigkeiten. Das Ziel ist, dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat, digitale Technologien zu nutzen.

Warum ist digitale Barrierefreiheit wichtig?

Das Internet und digitale Technologien sind heute ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens. Wir suchen dort nach Informationen, reden mit Freundinnen und Freunden, kaufen ein, erledigen unsere Bankgeschäfte und nutzen die verschiedensten Dienste. Wenn digitale Angebote nicht barrierefrei sind, können Menschen mit Beeinträchtigungen diese Dinge nicht einfach mal eben tun – sie werden ausgeschlossen! Daraus folgt, dass diese Menschen nicht die gleichen Chancen haben, wie Menschen ohne Beeinträchtigungen. Das ist nicht fair!

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es unterschiedliche Arten von Beeinträchtigungen gibt. Permanente Beeinträchtigungen gehen nicht mehr weg (z. B. Blindheit), temporäre Beeinträchtigungen verschwinden wieder (z. B. eine Ohrentzündung) und situationsbedingte Beeinträchtigungen lösen sich oft nach kurzer Zeit von selbst auf (z. B. Baustellenlärm). Es wird deutlich, dass fast jeder Mensch in seinem Leben von einer Beeinträchtigung betroffen sein kann und dann von einem barrierefreien Angebot profitieren würde.

Ein Diagramm, das verschiedene Arten von Beeinträchtigungen darstellt: Permanente, temporäre und situationsbedingte Beeinträchtigungen in den Kategorien Berühren, Sehen, Hören und Sprechen. Jede Beeinträchtigungsart ist mit einfachen Symbolen illustriert, die die jeweiligen Einschränkungen visualisieren.

Regeln und Standards

Es gibt internationale Regeln, die sicherstellen sollen, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben und digitale Angebote barrierefrei sind – die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) fassen diese Regeln zusammen. Diese Regeln sagen zum Beispiel:

  • Wahrnehmbarkeit: Alle Informationen müssen so dargestellt werden, dass jeder sie sehen oder hören kann. Zum Beispiel sollten Bilder Alternativtexte haben, die erklären, was auf dem Bild zu sehen ist.
  • Bedienbarkeit: Jeder sollte eine Webseite oder App bedienen können, egal ob mit Maus, Tastatur oder seiner Stimme.
  • Verständlichkeit: Die Informationen sollten leicht zu verstehen sein, Texte sollten einfach und klar geschrieben sein.
  • Robustheit: Inhalte müssen so gemacht sein, dass sie mit verschiedenen Geräten und Hilfsmitteln funktionieren.
Ein Diagramm, das die vier Prinzipien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.2) zeigt: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit. Diese Prinzipien sind durch Symbole dargestellt und umrahmen den zentralen Begriff WCAG 2.2 Richtlinien.

Hilfsmittel für digitale Barrierefreiheit

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die Menschen mit Beeinträchtigungen helfen, das Internet zu nutzen. Beispiele dafür:

  • Screenreader: Diese Programme lesen den Text auf dem Bildschirm laut vor, damit blinde Menschen wissen, was dort steht.
  • Untertitel: Diese helfen hörgeschädigten Menschen, Videos zu verstehen, indem sie den gesprochenen Text als Text anzeigen.
  • Alternative Eingabemethoden: Sprachsteuerung oder spezielle Tastaturen helfen Menschen, die Schwierigkeiten mit einer normalen Tastatur oder Maus haben.

Herausforderungen und Ausblick

Obwohl es viele Fortschritte gibt, sind noch nicht alle Webseiten und Apps barrierefrei. Das hat verschiedenste Gründe: Nicht jeder weiß wie wichtig das Thema Barrierefreiheit ist oder es steht nicht genug Geld oder Zeit zur Verfügung, um die eigenen digitalen Angebote richtig barrierefrei zu machen. Zudem müssen viele Entwicklerinnen und Designer lernen, wie sie barrierefreie digitale Produkte gut erstellen können.

In der Zukunft wird digitale Barrierefreiheit noch wichtiger, denn auch unser Lebensalltag wird immer digitaler. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz können dabei helfen, barrierefreie Inhalte automatisch zu erstellen oder zu verbessern.

Fazit

Digitale Barrierefreiheit ist wichtig, damit alle Menschen das Internet und digitale Geräte nutzen können, egal ob sie eine Beeinträchtigung haben oder nicht. Indem wir die Regeln befolgen und technische Hilfsmittel nutzen, können wir eine digitale Welt erschaffen, die für alle gleichermaßen gut zugänglich und nutzbar ist.