Digital Payments-Markt: Auch Elfenbeintürme brauchen ein Fundament

Florian Barthel, Principal Business Consultant der SYNGENIO AG und Ansprechpartner für Digital Payments, über aktuelle Trends auf dem Digital Payments-Markt, entsprechende Herausforderungen und die Bedeutung eines stabilen Fundaments.

Den Wald vor lauter Einhörnern nicht mehr sehen

Diese Tage ist richtig was los im Themenbereich Digital Payments. In den letzten Jahren entspringen neue Fintechs mit disruptiven Ansätzen und Ideen. (Fast) jeder möchte ein Einhorn sein. Grundsätzlich ist das ja nicht verkehrt, neue Player und neue Ansätze treiben auch die Weiterentwicklung des gesamten Marktes voran. Und – die etablierten Player können an dieser Challenge weiter wachsen.

Wir sehen auch, dass der klassische Payment-Markt (mit den Karten als Grundlage für die Zahlungen) sich weiterentwickelt. Die Abkündigung von Maestro verursacht zum Beispiel einen gewaltigen Einschlag am Markt. Und auch die Deutsche Girocard stellt sich mit der Marke Giropay für die Zukunft neu auf.

Neuerdings lässt sich aber auch ein anderer Trend beobachten. Viele dieser neuen Fintechs haben zu kämpfen. Personalreduktion und geringere Unternehmenswerte tickern momentan fast täglich durch die News.

Man sieht sprichwörtlich den Wald vor lauter Einhörnern nicht mehr. Und es zeigt sich, dass der Payment-Markt eine starke Komplexität mit sich bringt. Die technischen Anforderungen an die transaktionsverarbeitenden Systeme sind hoch wie nie. Unabhängig von der Bezahlmethode möchte der Kunde im Laden oder Online-Shop, dass das Bezahlen reibungslos funktioniert – und sicher. Darüber hinaus sind die regulatorischen Anforderungen (völlig zu Recht) weitaus höher als in anderen Märkten. Sicherheitsanforderungen, Datenschutzvorgaben und Reporting-Pflichten schrauben die Anforderungen weiter in die Höhe.

Die Ideen und Ansätze der neuen Player und Wannabe-Unicorns scheitern nicht allzu selten an eben dieser Gemengelage. Die guten deen und Ansätze laufen Gefahr, als Elfenbeintürme einzustürzen. Was aber nicht bedeuten muss, dass diese Ideen schlecht sind. Vielleicht braucht es einfach ein stabiles Fundament um den Einsturz zu verhindern.

Fundamente für die Zukunft

Wer baut nicht gerne ein Luftschloss oder einen Elfenbeinturm? Natürlich malen wir uns gerne die Zukunft aus und entwickeln so neue Ideen und Ansätze. Spannend wird es, wenn diese Ideen umgesetzt werden sollen. Sind bereits Fundamente (sprich Systeme) vorhanden, auf denen die neuen Lösungen entstehen können? Oder müssen die Fundamente renoviert werden? Oder gar komplett erneuert?

Gerade in einer solch dynamischen Marktlage ist eine Basis, die es ermöglicht, Schritt zu halten und gleichzeitig nachhaltigen Erfolg mit den neuen und kreativen Lösungen zu erzielen, Gold wert. Also sofort alle Projekte stoppen und erstmal die Systeme neu machen? Dass das nicht machbar ist, sollte wohl jedem klar sein. Aber jedes Projekt – egal ob Erneuerungs-, Entwicklungs- oder Migrationsprojekt – bietet die Chance eine Teilmodernisierung durchzuführen. Dies greift dann auch aus der fachlichen und technischen Sicht. Wenn eine neue App entsteht, ein Kartenportfolio von Co-Badge A zu Co-Badge B migriert wird, dann wird immer auch das Fundament aufgedeckt und angeschaut. 

Und was braucht es dafür? Zunächst einmal eine übergreifende, klare Zielarchitektur. Und dann die klare Vorgabe, jedes Projekt darauf auszurichten. Dies bedeutet, dass in den Projekten die maroden und bröckelnden Fundamente erkannt und benannt werden. Idealerweise auch direkt renoviert oder vollständig erneuert. Der Fokus der Projekte wechselt also teilweise vom Erreichen des Minimums, etwa die reine Umsetzung der neuen Funktionalitäten, auf eine ganzheitliche und zukunftsgerichtete Ausrichtung. Denn insbesondere in Krisenzeiten verschafft nichts mehr Sicherheit als ein stabiles Fundament.

Die richtige Balance finden

Fast schon automatisch stellt sich die Frage: „Wer soll das bezahlen?“. Denn solche Arbeiten am Fundament kosten eben auch Geld. Es ist der altbekannte Zwiespalt zwischen Kostenbewusstsein und Zukunftssicherheit. Hier gilt es die richtige Balance zu finden. Und eine rigorose Kostenpolitik kann an dieser Stelle genau so gefährlich sein wie der Ansatz alles „auf links zu drehen“. Es gilt, die Kostenrisiken gegen die Herausforderungen der Zukunft abzuwägen. Und in jedem Projekt die Awareness zu schaffen, die Fundamente immer mit im Blick zu haben.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Branche in der nächsten Zeit entwickelt. Stürzen die Elfenbeintürme der Fintechs ein? Adaptieren die etablierten Player diese Ideen? Und – wenn sie diesen Ansatz verfolgen – werden sie die Fundamente bei Bedarf anpassen und modernisieren? In der aktuellen Marktdynamik wird es also spannend bleiben, diese Themen weiter zu beobachten. Wir freuen uns darauf!

We+ make IT work

Warum Syngenio? Syngenio ist seit mehr als 20 Jahren in diesem Umfeld unterwegs. Wir haben Elfenbeintürme entstehen sehen und begleitet: Wir haben alle Arten von Payment-Projekten betreut und bieten eine umfassende Expertise in diesem Markt. Und: Wir sind uns nicht zu schade, an den Fundamenten zu arbeiten. Nirgends ist Qualität so wichtig wie bei der Erstellung eines Fundaments. Denn dann können wir – gemeinsam mit Ihnen – auf dieser Basis neue Geschäftsmodelle aufbauen.

Der Erfolg unseres Kunden macht uns Spass. Dabei sind wir auf allen Ebenen im Projekt unterwegs und können im Team alle anfallenden Aufgaben abdecken. Dabei arbeiten wir bodenständig und nachhaltig.

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